Liga der Freien Wohlfahrtspflege legt Wohlfahrtsbericht vor

Dresden. 6. März 2017. Unter dem Titel „Teilhabe beginnt im Kopf - Herausforderungen der Inklusion“ veröffentlicht die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen heute ihren Wohlfahrtsbericht. Darin stellen die sächsischen Wohlfahrtsverbände die Lebenswirklichkeiten von Menschen mit Behinderung ausgewählten Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention gegenüber. Das Fazit: In Sachsen bleibt der Handlungsbedarf groß.

„Auch acht Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention bleibt die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserem Land eine große Baustelle. Sachsen muss nun die Chancen des neuen Bundesteilhabegesetzes nutzen, um den Freistaat auch für Menschen mit Behinderungen lebenswerter zu gestalten“, fordert Oberkirchenrat Christian Schönfeld, Chef der Diakonie Sachsen und derzeitiger Liga-Vorsitzender, mit Blick auf die nun zu gestaltenden Landesregelungen.

Das Bundesteilhabegesetz ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Umsetzung der UN-BRK. So stärkt es unter anderem den rechtlichen Anspruch von Menschen mit Behinderung auf eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, regelt ein Budget für Arbeit, ermöglicht die künftige sukzessive Schonung des Privatvermögens und setzt das lange überfällige Herauslösen der Eingliederungshilfe aus der Sozialhilfe um.

Der Liga-Vorsitzende betont vor diesem Hintergrund: „Sachsen muss nun Gestaltungswillen zeigen und zukunftsweisende Landesregelungen auf den Weg bringen. Zentrales Element muss dabei ein Hilfebedarfsermittlungsverfahren sein, das die Menschen und ihr weitgehend selbstbestimmten Lebens in dem Blick nimmt. Wer schon an dieser Stelle nur durch die Kostenbrille blickt, verwehrt über 390.000 sächsischen Bürgern die Chance auf vollumfängliche Teilhabe.“

Viele Zugänge zu echter Teilhabe sind Menschen mit Behinderungen immer noch versperrt oder stehen ihnen nur bedingt offen. Hürden bestehen beispielsweise beim Zugang zum Gesundheitssystem, zur inklusiven Bildung, zur Teilhabe am Arbeitsleben oder bei der eigenen Elternschaft. Informations- und Kommunikationsangebote sind oft noch nicht barrierefrei.

Hinweis: Den Liga-Wohlfahrtsbericht 2016 finden Sie hier

Presseanfragen:
Sigrid Winkler-Schwarz, Diakonie Sachsen , Referentin Grundsatzfragen /Presse
Tel: 0351 83 15-205, E-Mail: sigrid.winkler@diakonie-sachsen.de

Stichwort: Die Liga der Spitzenverbände ist der Zusammenschluss der Freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. Mitglieder sind die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, das Diakonische Werk, der Paritätische Wohlfahrtsverband sowie die Sächsische Zentralwohlfahrtsstelle der Juden. Der Vorsitz wechselt im Turnus von zwei Jahren und liegt derzeit bei der Diakonie Sachsen.