Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen (LIGA) fordern eine stärkere gesellschaftliche Förderung der Pflegeberufe. Angesichts der demografischen Entwicklung im Freistaat seien noch mehr Anstrengungen nötig, um die Pflege und Betreuung in Krankenhäusern, Altenpflegeheimen und ambulanten Diensten zu sichern, sagt Vorsitzender, Rüdiger Unger, anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai. „Die Gesellschaft wird immer älter. So nehmen auch die pflegebedürftigen Menschen zu. Wir brauchen mehr Personal für eine immer schwierigere Pflegesituation.“

Erfreulich sei, dass die Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen seit 2013 in Sachsen ansteige. „Es gibt aber immer noch zu wenig Fachkräfte, um alle offenen Stellen besetzen zu können“, so Unger. Es brauche gesellschaftliche Initiativen, um junge Menschen mit Pflegeberufen vertraut zu machen. So ließen sich über die Arbeitsagenturen stärker Praktika für Schüler*innen anbieten. Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte sowie die unbürokratischere Anerkennung ausländischer Abschlüsse sollten ernsthaft geprüft werden. Selbst innerhalb der Europäischen Union gebe es keine einheitlichen Standards.

 

Einfach mal „Danke!“ sagen

Der Liga-Vorsitzende rief weiterhin dazu auf, den Pflegekräften, ob beruflich oder privat, einfach „Danke“ zu sagen. „Nicht in großen Worten und Beifallsstürmen, sondern von Herzen und aufrichtig.“ Pflegerinnen und Pfleger seien tragende Säulen der Gesundheitsversorgung. „Vor allem mit der Pandemie ist deutlich geworden, wie wichtig die Arbeit in der Pflege ist. Die Pflegenden machten auch unter hohem Druck und persönlichem Risiko weiter, während andere ins Homeoffice wechselten.“

Der Tag der Pflege erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege Florence Nightingale (1820 bis 1910). Sie war außerdem eine mathematisch begabte Forscherin, die unter anderem visuelle Prozesse in der Statistik beschrieb. Im Andenken an sie verleiht das Internationale Rote Kreuz die Florence-Nightingale-Medaille, die als höchste Auszeichnung gilt, die an Pflegekräfte verliehen werden kann.

 


Zur Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen gehören der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen, der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen, der Caritasverband für die Diözese Görlitz, das Diakonische Werk Sachsen, der Deutsche Rote Kreuz Landesverband Sachsen, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Sachsen.

Unter dem Dach der Liga finden sich mehr als die Hälfte aller sozialen Angebote in Sachsen mit mehr als 100.000 Beschäftigten. Das ist mehr als in der Gastronomie und im Baugewerbe zusammen. Der Liga-Vorsitz wechselt alle zwei Jahre und liegt 2022/23 in der Hand des Deutschen Roten Kreuzes.

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