Armut ist kein Schicksal – sie ist veränderbar!
Am 17. Oktober begehen wir den Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut. Dieser Tag erinnert uns daran, dass Armut kein unausweichliches Schicksal ist – sie ist das Ergebnis gesellschaftlicher Strukturen, politischer Entscheidungen und ungleicher Chancen. Und sie kann überwunden werden, wenn wir gemeinsam handeln.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen setzt sich seit vielen Jahren für eine sozial gerechte Gesellschaft ein, in der niemand zurückgelassen wird. Denn Armut bedeutet weit mehr als finanzielle Not: Sie bedeutet eingeschränkte Teilhabe, geringere Bildungschancen, schlechtere Gesundheit und oft auch soziale Ausgrenzung. Deshalb fordern wir als Liga entschlossen politische Maßnahmen, die Armut nachhaltig bekämpfen und verhindern.
Zugang zu Beratung sichern – soziale Teilhabe ermöglichen
Menschen in schwierigen Lebenslagen brauchen verlässliche Unterstützung. Eine auskömmliche Finanzierung der Allgemeinen sozialen Beratung ist dafür unabdingbar. Sozialberatungsstellen helfen, Krisen zu bewältigen, Ansprüche durchzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln. Wer Beratung abbaut, riskiert, dass Menschen den Anschluss verlieren.
Armut vorbeugen statt verwalten
Wir wissen: Gute Bildung und frühzeitige Hilfen sind der Schlüssel zur Armutsprävention. Kinder und Jugendliche müssen faire Startchancen haben – unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern. Deshalb braucht es gezielte Maßnahmen zur Armutsprävention sowie verlässliche Unterstützungssysteme in Schule und Familie. Nur so schaffen wir die Basis für ein selbstbestimmtes Leben in Würde.
Schulsozialarbeit stärken – Chancen eröffnen
Schulen sind mehr als Lernorte. Sie sind Lebensräume, in denen Kinder und Jugendliche Unterstützung, Orientierung und Zuwendung erfahren. Schulsozialarbeit ist dabei ein unverzichtbarer Bestandteil – sie begleitet junge Menschen in herausfordernden Situationen, vermittelt, stärkt und wirkt präventiv. Ihre dauerhafte und solide Finanzierung ist daher eine zentrale Forderung der Liga.
Alleinerziehende entlasten – Familien stärken
Alleinerziehende tragen eine enorme Verantwortung – oft unter schwierigen Bedingungen. Sie jonglieren Erwerbsarbeit, Kindererziehung und Haushalt, häufig ohne ausreichende finanzielle Absicherung. Wir fordern daher gezielte Maßnahmen, die Alleinerziehende entlasten, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen und finanzielle Sicherheit gewährleisten.
Grundsicherung anheben – Würde garantieren
Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde. Das ist kein abstrakter Wert, sondern eine Verpflichtung. Die Grundsicherung muss deshalb so ausgestaltet sein, dass sie tatsächlich den Lebensunterhalt sichert und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Niemand darf in existenzielle Not geraten – schon gar nicht in einem reichen Land wie Deutschland.
Armut zu beseitigen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Politik, Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsverbände müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen – mit Mut, Empathie und klaren Entscheidungen.
Als Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen stehen wir dafür ein:
👉 Für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt.
👉 Für soziale Gerechtigkeit und gleiche Chancen für alle.
👉 Für den politischen Willen, Armut nicht hinzunehmen, sondern sie zu überwinden.
Armut ist kein Schicksal – sie ist veränderbar. Lassen wir uns daran messen, wie ernst wir diese Wahrheit nehmen.
Foto: Paul_Henri/Pixabay