Klare Bekenntnisse zur Kinder- und Jugendhilfe der sächsischen Politik benötigt

Zahlreiche Gespräche fanden an den Messeständen der Freien Wohlfahrtspflege statt

Zur Halbzeit des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Leipzig und zahlreichen Gesprächen auf den Messeständen der Wohlfahrtsverbände zieht die Liga Sachsen ein Zwischenresümee. 

Unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht – Demokratie durch Teilhabe ermöglichen“ rückt der Kinder- und Jugendhilfetag die Bedeutung von Beteiligung und Mitgestaltung in den Fokus – insbesondere für junge Menschen. Dabei kristallisieren sich Handlungsfelder heraus, bei denen uns ein klares Bekenntnis der sächsischen Politik dringend notwendig erscheint. 

Auf der Messe wird die Kita-Fachberatung als wichtiges Instrument zur Sicherung pädagogischer Qualität in Kindertageseinrichtungen hervorgehoben. Sie begleitet Fachkräfte, organisiert Fortbildungen und unterstützt bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben. Doch ihre Finanzierung ist unsicher – sie ist eine „Kann-Leistung“ und abhängig von der Haushaltslage. Die Förderung wurde seit 14 Jahren nicht an steigende Personalkosten angepasst. Die Liga appelliert an die Landespolitik, die Fachberatung gesetzlich abzusichern und bedarfsgerecht zu finanzieren, um Trägervielfalt und inklusive Bildung zu stärken. 

Auch die Schulsozialarbeit ist zentrales Thema. Sie eröffnet neue Lernräume, unterstützt junge Menschen in ihrer Entwicklung und wirkt präventiv bei schulischen und sozialen Problemen. Doch freie Träger geraten zunehmend unter Druck: Förderhöchstsätze erschweren tarifgerechte Bezahlung, Kürzungen gefährden bewährte Angebote. Die Liga fordert deshalb eine verlässliche Finanzierung und verbindliche Verankerung in Schul- und Jugendhilfeplanung. 

Deutlich wird zudem: Psychische Erkrankungen junger Menschen haben seit der CoronaPandemie stark zugenommen. Präventive Maßnahmen müssen ausgebaut werden, damit Kinder und Jugendliche frühzeitig Unterstützung erhalten. Der neue Doppelhaushalt muss ein Haushalt für junge Menschen sein. 

Frank Schaffrath, Geschäftsführer der Liga Sachsen, betont: „Kinder sind unsere Zukunft – das zeigt der Kinder- und Jugendhilfetag bisher eindrucksvoll. Die Liga erwartet, dass sich dieses Bekenntnis konsequent im politischen Handeln widerspiegelt. Teilhabe junger Menschen darf kein leeres Versprechen sein – sie braucht verlässliche Strukturen, engagierte Fachkräfte und politische Entschlossenheit.“
 

Die Pressemitteilung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege können Sie hier downloaden.

Für Presseanfragen: 
Ulrike Novy 
Pressesprecherin AWO Landesverband Sachsen 
Tel.: 0351/84704-529 
E-Mail: ulrike.novy@awo-sachsen.de