Am 26. März 2015 fanden in den Räumen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung in Dresden fast 200 Mitarbeitende von Einrichtungen und Diensten mit Angeboten für alte und behinderte Menschen, von Landkreisen und kreisfreien Städten, Senioren- und Behindertenbeauftrage und Senioren- und Behindertenbeiräte, Pflegekassen sowie Vertreter der Kommunal- und Landespolitik zu einer Fachkonferenz zu Angeboten der Teilhabe und Pflege von altgewordenen Menschen mit Behinderungen zusammen.

Die Tagung war ein vom sächsischen Landespflegeausschuss, in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, dem Kommunalen Sozialverband Sachsen (KSV Sachsen) und der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen initiiertes Projekt.

Federführend für die Organisation und Durchführung der Veranstaltung war der Arbeiterwohlfahrt-Landesverband Sachsen e.V.

Zielstellung der Veranstaltung war neben der Vorstellung des Standes der Umsetzung des „Sächsischen Gesamtkonzepts zur Teilhabe und Versorgung älterer Menschen mit Behinderung“ die Diskussion der erforderlichen Schritte zur Weiterentwicklung und Vernetzung der Angebotsstrukturen für den Personenkreis älterer Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in Sachsen. In verschiedenen Referaten wurden Projekte aus den Bereichen Beratung, Betreuung und Pflege sowie kommunale Sozialplanung vorgestellt. Anschließend stellte Gerd Künzel, neben Prof. Dr. Thomas Klie und Rolf Hoberg einer der Mitautoren des Eckpunktepapiers „Strukturreform PFLEGE und TEILHABE“, Überlegungen einer grundlegenden Reform der segmentierten Bereiche Gesundheit, Pflege und Teilhabe vor.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass es in Sachsen zwar bereits zahlreiche Beispiele guter Praxis gibt, aufgrund der demografischen Herausforderungen sich alle beteiligten Akteure jedoch noch stärker als bisher dem besonderen Bedarf altgewordener behinderter Menschen an passgenauen und teilhabeorientierten Unterstützungsmöglichkeiten widmen müssen. Kooperation zwischen überörtlicher und örtlicher Sozialplanung, Sozialleistungsträgern und Leistungserbringern sowie der Verbände der Selbsthilfe, Vernetzung der Angebote der Pflege und Eingliederungshilfe sowie die Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements wurden als wichtige Bausteine benannt, um behinderte Menschen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen.

In der Auswertung der Veranstaltung wurde deutlich, dass der Prozess der Entwicklung wohnortnaher Unterstützungsarrangements und inklusiver Sozialräume durch eine enge Zusammenarbeit auf Landesebene nachhaltig unterstützt werden kann. Die Kooperationspartner des Fachtages – Sozialministerium, KSV Sachsen und die Verbände der LIGA – wollen sich auch zukünftig gemeinsam aktiv einbringen. Konkrete Schritte werden in der Berücksichtigung des Themas in den jeweiligen Handlungskonzepten der Partner (z.B. Aktionsplan der Sächsischen Staatsregierung zur Umsetzung der UN-BRK, Maßnahmekonzept des KSV Sachsen), in den bestehenden Gremien (z.B. Landesarbeitsgemeinschaft der Sozialplaner, LIGA und Kreisarbeitsgemeinschaften der Freien Wohlfahrtspflege) sowie in der Finanzierung und Durchführung von Modellvorhaben gesehen. Sozialministerium, KSV Sachsen und die LIGA-Verbände sind sich einig, dass die Veranstaltung nur ein Auftakt für die weitere Arbeit gewesen sein kann und dass darüber hinaus gemeinsame, themenorientierte

Kooperationsformen geschaffen werden müssen.

Die Tagungsdokumentation finden Sie unter folgendem <link http: www.awo-sachsen.de de aktuelles neuigkeiten external-link-new-window>Link

Hinweis: Die Dokumente sind nicht barrierefrei. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an Herrn Steven Brentrop (Email: steven.brentrop@awo-sachsen.de, Tel. 0351-84704-522)