Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen verurteilen die rechtsextremistischen Anschläge in Halle aufs Schärfste. Besonders alarmierend sei, dass eine Synagoge Ziel der Angriffe gewesen sei, betonte der derzeitige Liga-Vorsitzender Matthias Mitzscherlich.

Die Verbände der Liga haben bereits in der Vergangenheit zu einem gesellschaftlichen Widerstand gegen jede Form des Antisemitismus aufgerufen. In einer demokratischen Gesellschaft, die sich in der Verfassung auf die Unantastbarkeit der Würde jedes Einzelnen verständigt habe, dürfe es keinen Platz für Antisemitismus geben.

„Wir rufen dazu auf, in diesen Bemühungen nicht nachzulassen, aus Respekt vor den Opfern der deutschen Mordpolitik in der NS-Zeit und um ein zentrales Fundament unserer Demokratie zu erhalten“, so der derzeitige Liga-Vorsitzende Matthias Mitzscherlich. „Wir erwarten von der Politik, sich dafür einzusetzen und sich ebenso von jeder Form von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu distanzieren.“

Die Wohlfahrtsverbände bedauern zudem, dass „die jahrzehntelangen Bemühungen um politische Bildung, Aufklärung und Beschäftigung mit der NS-Geschichte nicht wirksam genug waren“, um antisemitische Einstellungen zu bekämpfen. Dies sei insbesondere für die Überlebenden eine „schmerzhafte und zerstörerische Erfahrung“. Gleichwohl hätten viele junge Menschen verstanden, warum sich eine demokratische Gesellschaft vor Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung schützen muss