Jugend- und bildungspolitisches Fachgespräch am Gymnasium Bühlau

Nur 166 von 1447 sächsischen Schulen erfahren Unterstützung durch Schulsozialarbeit. Gleichzeitig verlassen 10,1 Prozent eines Jahrgangs die Schule im Freistaat ohne Schulabschluss. Bereits seit 2009 empfiehlt der 3. Sächsische Kinder- und Jugendhilfebericht ein flächendeckendes Angebot von Schulsozialarbeit. Die Landschaft gleicht jedoch eher einem Flickenteppich. Anlass genug, die Entwicklungsperspektive der Schulsozialarbeit Sachsens öffentlich zu diskutieren:

Am kommenden Montag, den 23. Juni, stellen Schulleiter, Aktive aus Eltern- und Schülervertretungen sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterschiedlicher Schularten von 14 bis 17 Uhr die aktuellen Herausforderungen an sächsischen Schulen und die Unterstützungskompetenz von Schulsozialarbeit zur Debatte. Das jugend- und bildungspolitische Fachgespräch der Liga Sachsen und der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit findet im Dresdner Gymnasium Bühlau statt.

Die Landtagsabgeordneten Thomas Colditz (CDU), Annekatrin Klepsch (LINKE), Henning Homann (SPD) und Benjamin Karabinski (FDP) sowie Dr. Claudia Maicher (Landessprecherin, GRÜNE) stehen in einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort zur erhobenen Forderung nach Schulsozialarbeitsstellen an jeder sächsischen Schule. Sie erhalten darüberhinaus Gelegenheit, ihre politischen Planungen für die Zeit nach der Landtagswahl darzulegen.

„Sachsen kann sich gar nicht leisten, auf Schulsozialarbeit zu verzichten“, so Karlheinz Petersen, Vorsitzender der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Sachsen und AWO Landesgeschäftsführer: „Seit Jahren verlässt jeder zehnte Schüler im Freistaat die Schule ohne Abschluss – mit allen Folgen für die persönliche Lebensperspektive, während Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben und Arbeitgeber über Fachkräftemangel klagen. Schulsozialarbeit ist kein Allheilmittel, verringert aber nachweislich Problemlagen wie Schulverweigerung, Mobbing, Drogenkonsum und Verhaltensauffälligkeiten. Wer will, dass Kinder und Jugendliche in Sachsen gut aufwachsen können, kann daran nicht vorbei.“

Grit Grünewald, Referentin der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit Sachsen ergänzt mit Blick auf die derzeit prekäre Finanzierung: „Angebote der Schulsozialarbeit in Sachsen werden größtenteils über zeitlich befristete Projekte finanziert, sind Förderunterbrechungen unterworfen und erleben deshalb eine hohe Personalfluktuation. Schulsozialarbeit ist jedoch ganz im Gegenteil auf Kontinuität und Verlässlichkeit angewiesen: Nur so wird Vertrauen aufgebaut und mit längerer Perspektive geholfen. Auch deshalb braucht es ein gesichertes Landesprogramm Schulsozialarbeit.“

Die Veranstaltung ist öffentlich. Wir bitten herzlich um Ankündigung in Ihrem Medium.

Auf einen Blick:

Was: Jugend- und Bildungspolitisches Fachgespräch der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Sachsen und der LAG Schulsozialarbeit Sachsen
Wann: Montag, den 23. Juni 2014, 14 bis 17 Uhr
Wo: Gymnasium Bühlau, Quorener Straße 12, 01324 Dresden

Anlage: Ablaufplan, die dort angegebene Rückmeldefrist gilt selbstverständlich nicht für Medienvertreter oder die allgemeine Öffentlichkeit.

Kontakt:

Ines Vogel (Arbeiterwohlfahrt Sachsen, Federführung der Liga-Öffentlichkeitsarbeit)
Telefon: 035184704514, mobil: 0173 5977236, E-Mail: ines.vogel@awo-sachsen.de