Jeder Mensch soll sicher sein vor Verfolgung, Diskriminierung und Vertreibung und ein selbstbestimmtes Leben in Sachsen führen können – unabhängig von den Gründen für Flucht oder Migration. Das selbstverständliche Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen ist uns ein wichtiges Anliegen. Im Bereich Flucht und Migration stärken wir Berührungspunkte, soziale Integration und Partizipation von geflüchteten und migrierten Menschen und begünstigen ein interkulturelles Miteinander in Städten und Gemeinden Sachsens. Wir begreifen Zuwanderung als eine Realität, die einen positiven Effekt auf unsere Gesellschaft haben kann.

Die Mitgliedsverbände der LIGA halten dazu flächendeckende Unterstützungsstrukturen vor, begleiten diese mit fachlicher und koordinierender Betreuung und beteiligen sich an politischen Entscheidungsprozessen. Dazu sind wir Ansprech- und Gesprächspartner für Entscheidungsträger aus den Landkreisen, den Kommunen, den Landesbehörden und übergeordneten Ministerien.

Positionen

Liga stellt Wohlfahrtsbericht vor

Auf der Pressekonferenz am 24.02.2016 wurde der neue Wohlfahrtsbericht zum Thema „Flüchtlinge in Sachsen – Chancen und Herausforderungen“ vorgestellt. Erfreulicherweise helfen viele sächsische Bürger ehrenamtlich bei der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe der Integration mit. „Dies erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit. Jedoch können Ehrenamtliche nicht die Aufgaben der Hauptamtlichen übernehmen, sondern diese allenfalls unterstützen und ergänzen“, so Oberkirchenrat und Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, Christian Schönfeld bei der Vorstellung des 8. Wohlfahrtsberichtes am Mittwoch in Dresden. Christian Schönfeld übernimmt den Ligavorsitz ab 2016 bis 2017 und löst damit Karlheinz Petersen ab, der die beiden Jahre zuvor den Vorsitz der Liga innehatte und Landesgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen ist. Im Hauptamt wiederum stoßen die sächsischen Wohlfahrtsverbände aufgrund der rapide gestiegenen Flüchtlingszahlen an ihre Belastungsgrenzen – so beispielsw

eise in ihren Migrationsberatungsstellen und Kitas, in denen Flüchtlingskinder aufgenommen werden. „Ein Bekenntnis zur Integration sollte von staatlicher Stelle demnach auch heißen, die nötigen zusätzlichen hauptamtlichen Stellen als Voraussetzung dafür zu schaffen.“, so Petersen. Zudem müsse die Kooperation mit staatlichen Stellen weiter optimiert werden. „Insbesondere von Jugendämtern, Jobcentern, Bildungsagenturen und Ausländerbehörden müssen die Wohlfahrtsverbände als Kooperationspartner erkannt werden.“, so Schönfeld, denn die Integrationserfolge unserer Gesellschaft entstehen im Zusammenspiel aller.

Was die Liga der Freien Wohlfahrtspflege des Weiteren empfiehlt:

- Die Integration von Flüchtlingen, von Einwanderern – noch dazu aus völlig anderen Kulturkreisen – ist eine große Herausforderung. Sie schafft Probleme und löst Ängste aus. Umso wichtiger ist eine Politik, die deutlich macht: „So können wir es schaffen!“
- Integration ist eine Aufgabe aller Bereiche, aller Institutionen – wir brauchen abgestimmte Konzepte, wo das Land in ca. einem, fünf oder zehn Jahren in Sachen Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Wohnungsbaupolitik sein will. Diese Konzepte müssen gut kommuniziert werden, so dass die Bevölkerung sie nachvollziehen und mittragen kann.
- Jetzt Geld einsetzen, heißt Folgekosten zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Konkret: In das Asylsystem incl. Asylverfahrensberatung mit mehr Fachkräften investieren: Qualitätssteigerung und Zeitersparnis sorgen für rechtssichere und schnelle Verfahren.
- Es sollte zudem in alle Integrationsdienste wie Migrationsfachdienste, Flüchtlingssozialarbeit und Jugendmigrationsdienste investiert werden. - Flüchtlingen sollte der Zugang zu Arbeit durch niedrigschwellige Angebote erleichtert werden, um beispielsweise durch einen Freiwilligendienst den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen. Flüchtlinge könnten zudem als Arbeitskräfte in Mangelberufen qualifiziert werden.
- Für Ehrenamtliche sollten ausfinanzierte Koordinationsstellen geschaffen werden. Ohne Ehrenamtliche wäre die Flüchtlingshilfe längst nicht mehr vorstellbar.
- Programme gegen Diskriminierung und Rassismus müssen aufgestockt werden.
- Flüchtlinge und v.a. Flüchtlingsfamilien sollten dezentral untergebracht und in den örtlichen Sozialraum eingebunden werden, um Brennpunktviertel zu vermeiden.

Dateien:
2015_Wohlfahrtsbericht_2015_klein_01.pdf 5.6 M

Nicole Börner Mitglied

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