Sie empfangen am Bahnhof, richten Unterkünfte ein, versorgen mit dem, was gebraucht wird, dolmetschen, begleiten Behördengänge und zeigen Mitgefühl in schweren Stunden – die Ehrenamtlichen der sächsischen Wohlfahrtsverbände unterstützen seit über neun Monaten geflüchtete Menschen aus der Ukraine. „Ohne den beispiellosen Einsatz Tausender ehrenamtlicher Helferinnen und Helfern wäre die Bereitstellung von Infrastruktur zur Aufnahme und Betreuung ukrainischer Geflüchteter nicht möglich gewesen. Die Ehrenamtlichen haben Bedeutendes geleistet und tun dies auch weiterhin Tag für Tag. Der Stellenwert des Ehrenamtes in Deutschland kann nicht hoch genug geschätzt werden. Insofern ist es nicht nur heute gerechtfertigt den Freiwilligen danke zu sagen“, sagt Rüdiger Unger, Vorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen.

Aus den Mitgliedsverbänden der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen zeigen die Beispiele, wie vielfältig und wichtig, dass ehrenamtliche Engagement der letzten Monate war und ist: 

Ein besonderer Erfolg ist das AWO Patenschaftsprogramm, bei dem hilfebedürftige Menschen von ehrenamtlichen Mitgliedern im Alltag begleitet und gemeinsam Ausflüge unternommen werden. In diesem Jahr konnten mehr 232 Patenschaften mit ukrainischen Geflüchteten vermittelt werden. Auch wurden über eine Spendenaktion technische Geräte für die Erstausstattung von Wohnungen organisiert in Höhe von 193.000 Euro. 

Die Bahnhofsmissionen von Caritas und Diakonie in Dresden, Leipzig und Chemnitz leisten großartige Hilfe dank dem Engagement von Ehrenamtlichen: Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine kümmerten sich die Freiwilligen bei der Ankunft der Geflüchteten auf den Bahnhöfen, halfen bei der Erstversorgung und vermittelten die Betroffenen in Hilfsangebote.

Das Freiwilligenzentrum des Caritasverbandes für Chemnitz und Umgebung e.V. koordiniert im Auftrag der Stadt Chemnitz Hilfen während des Ukraine-Krieges. Dabei ist das Freiwilligenzentrum Ansprechpartner für alle, die ihre Hilfen zur Verfügung stellen möchten und die Hilfe benötigen.

Die Einrichtung und Betreuung einer der größten Ankunftszentren in Sachsen für Menschen aus der Ukraine wäre ohne ehrenamtlichen Kräften des Deutschen Roten Kreuzes undenkbar gewesen. Auch sind mittlerweile 43 Einsätze im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit vom DRK in Sachsen durch ehrenamtliches Engagement realisiert worden. Dazu zählen insbesondere Patiententransporte aus der Ukraine nach Deutschland und humanitäre Hilfstransporte zur Versorgung ukrainischer Geflüchteter in Polen. 

Hintergrund:

Zur Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen gehören der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen, der Caritasverband für das Bis-tum Dresden-Meißen, das Diakonische Werk Sachsen, der Deutsche Rote Kreuz Lan-desverband Sachsen, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und der Landes-verband der jüdischen Gemeinden in Sachsen.

Unter dem Dach der Liga finden sich mehr als die Hälfte aller sozialen Angebote in Sachsen mit mehr als 100.000 Beschäftigten. Das ist mehr als in der Gastronomie und im Baugewerbe zusammen. Der Liga-Vorsitz wechselt alle zwei Jahre und liegt 2022/23 in der Hand des Deut-schen Roten Kreuzes.