Anlässlich des Weltflüchtlingstages 2024 bekennt sich die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen zu Schutz- und Hilfsangeboten für geflüchtete Menschen.

Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Kein Mensch ist illegal" klebt an einem Brückengeländer.
Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Kein Mensch ist illegal" klebt an einem Brückengeländer.

Weltweit waren 2023 mehr als 117 Mio. Menschen auf der Flucht, informiert die UNO-Flüchtlingshilfe. 117 Mio. Menschen, die teils von heute auf morgen aus ihrer Heimat fliehen mussten. Dabei verloren sie nicht nur ihr zu Hause, sondern oft auch Familienmitglieder und Freunde. Ihr Leben veränderte sich schlagartig - ohne, dass sie irgendetwas dagegen hätten tun können.

Flucht ist keine freie Entscheidung. Es sind äußere Umstände, die einen dazu treiben. Niemand macht es sich leicht, sein Heim und das soziale Umfeld zu verlassen. Not und Handlungsdruck lassen oft keine andere Wahl, wenn Leib und Leben sowie jenes seiner Angehörigen gefährdet sind. Mit wenig Besitz oder gar nur den Kleidern, die man am Körper trägt, steht man vor einer Zukunft, die sich durch Ungewissheit auszeichnet. Eine hochbelastende Situation, die es erst einmal auszuhalten gilt, denn Flucht kann sich über Jahre ziehen.

Geflüchteten Menschen helfen

Klar ist: Geflüchtete brauchen Hilfe. Sie dabei zu unterstützen, am neuen Lebensort anzukommen - diesen und seine Gegebenheiten kennen zu lernen - ist einer jener Aufträge, den die sächsischen Wohlfahrtsverbände sehr ernst nehmen. Sachsenweit engagieren sich tausende Menschen ehrenamtlich in Angeboten der Flüchtlingshilfe der freien Wohlfahrtspflege. Sie helfen beim Gang zur Behörde, organisieren Begegnung, helfen beim Spracherwerb und dabei, die kulturellen Gegebenheiten unseres Landes zu verstehen.

Neben dem Ehrenamt organisieren die Fachkräfte der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen wichtige Beratungsangebote für zugewanderte und geflüchtete Menschen. So helfen sie beispielsweise beim Zugang zum Arbeitsmarkt, begleiten traumatisierte Menschen, ermöglichen Angebote für Kinder und Jugendliche oder stehen Familien zur Seite.

Teilhabe und Ankommen ermöglichen

Laut UNO-Flüchtlingshilfe steigt die Zahl der weltweit flüchtenden Menschen. Konflikte, immer verheerendere Naturkatastrophen und die Folgen des Klimawandels werden diesen Trend weiter befördern. Auch wenn ein Großteil der Flüchtenden innerhalb des eigenen Landes bzw. der eigenen Region bleibt, wird die Flucht nach Europa und Deutschland in den kommenden Jahren nicht zurückgehen. Damit müssen wir umgehen.

Als Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen bekennen wir uns zur humanitären Flüchtlingshilfe. Menschen, die schutzsuchend zu uns kommen, muss geholfen werden. Darüber hinaus müssen wir Chancen bieten, dass Menschen in unserer Gesellschaft ankommen können. Dass sie teilhaben, aber auch sich einbringen können. Dafür braucht es Begleitung. Dies muss beispielsweise durch Migrationsberatung oder Flüchtlingssozialarbeit weiterhin vorgehalten werden. Ebenso muss sich der Arbeitsmarkt öffnen. Vor dem Hintergrund von Fachkraft- und Arbeitskräftemangel täten wir gut daran, Hürden zu senken, Qualifikationen zu unterstützen und vorhandene Berufserfahrungen schneller anzuerkennen.

Am Weltflüchtlingstag, sowie den restlichen Tagen im Jahr werden wir uns als freie Wohlfahrtspflege in Sachsen dafür einsetzen, dass Geflüchtete notwenige Hilfe erhalten sowie Teilhabe und Ankommen möglich werden.


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